Schlund

Schlund

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Schlund [ʃlʊnt], der; -[e]s, Schlünde ['ʃlʏndə]:
hinter der Mundhöhle und dem Kehlkopf liegender Raum, der in die Speiseröhre übergeht:
er hatte einen trockenen Schlund; mir brennt der Schlund.
Syn.: Gurgel, Hals, Kehle, Rachen.

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Schlụnd 〈m. 1u
1. trichterförmige Verbindung der Mund- u. Nasenhöhle mit der Speiseröhre
2. 〈Jägerspr.〉 Speiseröhre (beim Schalenwild)
3. 〈fig.〉 tiefe Öffnung, Abgrund
● der \Schlund eines Vulkans [<ahd. slunt „Schlucht, Abgrund, Rachen, Kehle“; zu slintan „schlingen“]

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Schlụnd , der; -[e]s, Schlünde [mhd., ahd. slunt, ablautende Bildung zu 2schlingen]:
1.
a) trichterförmiger Raum, der den Übergang zwischen hinterer Mundhöhle u. Speiseröhre bildet; [hinterer] Rachen:
ihm ist eine Gräte im S. stecken geblieben;
sich etw. in den S. (salopp; Mund) stopfen;
b) (Jägerspr.) (beim Schalenwild) Speiseröhre.
2. (geh.) tiefe Öffnung:
der S. eines Kraters.

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Schlund,
 
Pharynx, Rachen, bei den Wirbeltieren der aus dem Kiemendarm hervorgehende, mit Gleitspeichel produzierender Schleimhaut ausgekleidete und muskulöse Abschnitt des Verdauungskanals. Es werden drei Abschnitte unterschieden: der Nasen-Rachen-Raum (Epipharynx, Pars nasalis), der hinter den Nasengängen beziehungsweise Choanen beginnt, bis zum Gaumensegel reicht und mit Flimmerepithel ausgekleidet ist; der hinter der Mundhöhle gelegene Mundrachen (Mesopharynx, Pars oralis) und der hinter dem Kehlkopf gelegene Kehlkopfrachen (Hypopharynx, Pars laryngea). Beim Menschen liegen im Bereich des Schlundes die Rachenmandel sowie die paarigen Gaumen- und Zungenmandeln. Als Rachenentzündung (Pharyngitis) bezeichnet man die Entzündung der Rachenschleimhaut; bei akuter Rachenentzündung ist sie stark gerötet, oft verbunden mit akutem Schnupfen (Nasen-Rachen-Katarrh). Die chronische Rachenentzündung wird durch Entzündung der Nase oder der Nasennebenhöhlen, Staub, trockene oder heiße Luft, Abgase, Rauchen, Alkohol u. a. hervorgerufen. - Bei den Wirbellosen der vorderste Bereich des Vorderdarms zwischen Mundöffnung beziehungsweise Mundraum und Ösophagus, der häufig mit besonderen Bildungen zur Aufnahme, Zerkleinerung und zum Transport der Nahrung ausgerüstet ist. Bei vielen Meeresringelwürmern, Strudelwürmern und manchen Blutegeln ist der Schlund vorstreckbar.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Rachen und Kehlkopf
 

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Schlụnd, der; -[e]s, Schlünde [mhd., ahd. slunt, ablautende Bildung zu 2schlingen]: 1. a) trichterförmiger Raum, der den Übergang zwischen hinterer Mundhöhle u. Speiseröhre bildet; [hinterer] Rachen: mir brennt der S.; ihm ist eine Gräte im S. stecken geblieben; der Wolf riss den S. (Rachen) auf; sich etw. in den S. (salopp; Mund) stopfen; b) (Jägerspr.) Speiseröhre beim Schalenwild. 2. (geh.) tiefe, gähnende Öffnung: der S. eines Kraters, einer Kanone.

Universal-Lexikon. 2012.

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Synonyme:

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  • Schlund — Schlund, Schlundkopf (pharynx) der oberste u. weiteste Theil der Speiseröhre, im obern Theile des Halses gelegen, öffnet sich nach oben unter dem Gaumensegel in die Mundhöhle, über dem Gaumensegel in die hinteren Nasenöffnungen, nach unten in die …   Herders Conversations-Lexikon

  • Schlund — ⇒ Pharynx …   Deutsch wörterbuch der biologie

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